Original Rottweiler Narrastickle

Sicher ist sicher,
denkt sich Ferik Iss, Oberbaule der Stattverwaltung.

Bei dem Geldmangel der Stadt weiß man ja nie, welche Stelle gestrichen wird. Doch Iss hat vorgesorgt: Er kann sich als Eventmanager bei der Rent-Factory bewerben und übt schon mal seine womöglich neue Tätigkeit.

Sodom und Gomorrha

Das Arbeitszimmer im Pfarrhaus von Pfarrer Wimo Teber liegt seitwärts Richtung Pfarrgasse mit Blick aufs Nachbarhaus, in dem bei einem verglasten Erker die Fenster von der Decke bis zum Fußboden reichen. Als er gerade in ein äußerst anspruchsvolles dienstliches Gespräch vertieft war, sah er plötzlich über die Schultern seiner Besucher, wie sich im Erker gegenüber lasziv eine Braut rekelte, die offensichtlich von ihrem Angetrauten in diversen Posen abgelichtet wurde.Verzweifelt versuchte sich Pfarrer Teber aufs Gespräch zu konzentrieren und dem Treiben nebenan keine Beachtung zu schenken. Als sich die Braut im Nachbarhaus jedoch für die Kamera Stück für Stück entblätterte, war’s um die Konzentration vollends geschehen und der arme Pfarrer konnte nur noch hoffen, dass seine Besucher sich nicht gewundert haben, das der geistliche Blick immer öfter verträumt abgeschweift ist.

Neue Hutzelbrotvariante

Wirda Gellburger macht ja seit Jahrzehnten ihr wunderbares Hutzelbrot und älle liebet des! Des isch a mords Arbeit, bis do älles eing’weicht, g’schnippelt und vorbereitet isch. Die Hutzla bereitet sie immer am Vortag scho zu. Sie kocht sie auf, lässt se zieha, gießt die Brühe ab und schneidet sodann die Birnen in kleine Stückle. Am nächsten Tag hat sie dann älle Zutaten, Früchte, Orangeat, Nüsse und Rosinen zu einem großen Teig zusammengeknetet und wo se dia Laible geformt hot, isch ihr nebenbei uffg’falla, dass  es irgendwie kleinere Hutzelbrote sind wie sonst. Ja, guat, nachem backa sieht des meistens andersch aus, dia gond jo dann scho no a weng uff.  Wo d‘ Wirda dann nachem Backa die Hutzelbrote mit der Schnitzbrühe eipinselt hot, isch ihr ganz heiß worden: Drum waret die Brote so klei, sie hot d‘ Hutzla vergessen! 

Lebkuchen aus Tausendundeinernacht

Hildebrun und Klaus B. Auer aus der Altstadt haben ein langjährig bewährtes Rezept für ihre Lebkuchen: es ist ein selbst gemischtes Lebkuchengewürz, mit Kardamom, Ingwer, Zimt und man schmeckt Aromen vom vorderen und hinteren Orient im Mund. Letzte Weihnachten kam noch der mittlere Orient hinzu: statt mit gemahlenem Ingwer, hat Hildebrun mit mittelscharfem Currypulver gewürzt.

Kennsch mi net?

Gara Söhler aus da Marxstroß hot sich kürzlich mit ra Freundin verabredet. „ I komm und hol di ab“, hot selle gsait. D‘ Gara hot scho am Stroßarand g’wartet und hot Ausschau g’halta, nach dem blaua Auto von ihrer Freundin. Sie hot au gar it lang warta müssa, scho kam des blaue Auto a’gfahra und hot direkt neba ihra g’halta. D‘ Gara hot d‘ Diar uffgr’issa und hot beim Eisteiga ganz freundllich „Hi“ g’sagt. „ Hallooo“, hot die Dame im Auto etwas pikiert g’sait und hot doa, wie wenn se d‘ Sara no nie g’seha het. Merke Gara: It in  jedem blaua Auto, des neba dir hält, sitzt au dei Freundindrin!“ 

Wo sind meine Preziosen?

Kita Reller aus Hausen hat ein ganz besonders edles und heißgeliebtes Pärle Ohrringe, gefertigt von Thomas Schlipf. Zu ihrem Entsetzen hat plötzlich einer der beiden Ohrringe gefehlt und trotz ausgiebigster Suche im ganzen Haus, ist das Ding nicht mehr aufgetaucht. Schließlich suchte sie den Goldschmied ihres Vertrauens auf und wollte bei ihm einen Ohrring nachbestellen. „Ha noi, des goht it, Ohrringe mach i net einzeln“, beschied ihr der Schlipf. Schweren Herzens bestellte Kita ein komplettes neues Pärle, arm aber glücklich kam sie mit den Preziosen nach Hause, um kurz darauf das schmerzlich vermisste Teil hinter ihrer Matratze zu finden. Jetzt hat die Kita vier heißgeliebte Ohrringe! Ob sie sich zwei neue Zusatzohrlöcher hat stechen lassen, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Montafoner Komödie in sechs Akten   

Mitte Dezember hat Nik Las Schinzel mit ein paar Kumpels eine Skiausfahrt  nach Silvretta gemacht. Und weil seine Füße grad schneller wachsen wie mr gucka ka, hat er vor Ort im Skigebiet Skier, Stöcke und Skischuhe ausgeliehen. Seine Turnschuhe hat er solange beim Skiverleih gelassen. Nach dem Mittagessen haben sich die Jungs getrennt, vier sind oben Ski gefahren und der Nik Las hat mit zwei Kumpels die Talabfahrt gemacht. Blöd nur, dass sie im falschen Tal raus gekommen sind. Per Handy wurde der Busfahrer benachrichtigt, dass er sie doch bitte auf der Heimfahrt unterwegs einsammeln möge. Noch blöder war natürlich, dass jetzt die ganze Ausrüstung  im Bus war, statt beim Skiverleih. Kein Problem, sagte der nette Herr vom Skiverleih, als der Nik Las ihm die Lage am Telefon schilderte, der Hauser-Bus fährt ja wöchentlich do nab und der Fahrer soll dann einfach die Ausrüstung die Woche drauf für den Nik Las abgeben. Zwischen den Jahren kriegt der eine E-mail vom Skiverleih: die Skistiefel die abgegeben wurden, sind nicht die, die er ausgeliehen hat. Irgendeiner hat wohl beim Aussteigen in Rottweil im Nik Las seine Stiefel mitgenommen und des it gemerkt. Also wieder beim Hauser angerufen und tatsächlich –  da stehen mittlerweile die herrenlosen Stiefel vom Skiverleih. Nach Dreikönig hat der Hauser wieder eine Skiausfahrt ins Montafon gemacht und da hat der freundliche Busfahrer dann die Leihstiefel  abgegeben und im Nik Las sein Turnschuhe im Austausch nach Rottweil transportiert. Und wenn sich jetzt einer fragt wie teuer die Leihgebühr ausgefallen ist über die Wochen, dem können wir versichern, dass dem Glückspilz lediglich der eine einzige Tag berechnet wurde, an dem er ins falsche Tal gerauscht ist. 

Dreister Autodiebstahl!

Melanie R. Asp  aus der Steig geht gern auf Schnäppchenjagd bei der Aktion Eine Welt im ehemaligen Moker und da sie dort auch zuverlässig immer was findet, sammelt sich so einiges an daheim. Irgendwann gelangt sie dann auch tatsächlich zur Einsicht, dass man da wieder was dem ewigen Kreislauf bei der AEW zuführen müsse und füllt eine Klappbox mit allem was aus dem Haus muss. Da sie dem Durchhaltevermögen der Klappbox nicht so recht traut, nimmt sie, obwohl sie nur ein paar Meter vom Moker entfernt wohnt, doch mal lieber das Auto. Kaum hat sie ihre Sachen dort abgegeben, wird sie auch direkt wieder fündig und trägt ihre Beute überglücklich nach Hause. Als sie wenig später noch zum Flaschencontainer fahren will, trifft sie in der Tiefgarage fast der Schlag: Auto weg! Kurz bevor sie ob des dreisten Diebstahls die Polizei informieren kann, dämmert ihr wo sie ihr Auto zuletzt gesehen hat: da stand es friedlich auf dem Mokerparkplatz.

Hilfe! Bei mir klingelts!       

Gisela B. Ücker hat vor Kurzem ihr Festnetztelefon vermisst. Die ganze Wohnung hat sie abgesucht: Nix! Nur die Ladestation stand noch einsam da. Es war ihr absolut schleierhaft wo das Teil abgeblieben sein könnte. Schließlich kam ihr die Idee, mit ihrem Handy ihre Festnetznummer anzurufen zwecks Ortung des Apparätles. Gleich darauf ist ihr vor Schreck fast das Handy aus der Hand gefallen, klingelte da doch irgendwas durchdringend in ihrer Hosentasche!

Traumeel fürs Hasentrauma

Thimone und Silo Niebel halten in der Wohnung eine ganz süße Hasendame. Aber immer wieder ist das Häsle scheinschwanger und trägt aufgeregt Stroh zusammen für den Nestbau am Sofa. Nun hat Silo gelesen, dass es da Traumeel gibt, ein homöopatisches Mittel das beruhigend wirken soll. Schnurstracks marschiert er in die Tierhandlung um nach dem Wundermittele zu fragen. Haben wir nicht, sagen die beim Freßnapf, da müssten Sie in die  Apotheke. Vom erfolgreichen Einkauf in der Apotheke zurück, träufelt der Silo gleich 2 Tropfen auf die Lieblingsleckerli vom Häsle. welches sich mit seinem feinen Näsle direkt angewidert abgewandt hat. Jetzt liegt des Mittel daheim im Arzneischränkle und wenn der Silo sich wieder mal über was echauffiert, kann ihm die Thimone ja heimlich  paar Tröpfle uff da Wurstsalat träufla.

Gut und regional!

Randreas Asp  isch im Herbst Richtung Stadt unterwegs g’wesa und hat in Rottweils Fahrradstroß  den Hofautomat vom Moritzhof entdeckt. Praktisch, hot er sich denkt, do kann ich no a paar frische Eier mitnehmen  fürs Frühstück morgen. Dann hot er natürlich no guckt, was es sonscht no gibt in dem Automat, lauter guate  und regionale Produkte. Granola Knuspermüsli  wär jo au lecker zum Frühstück. Er hot’s Geld eig’worfa und hot uffs Knöpfle druckt, dann hot’s an riesa Rumpler doa und unta isch an Zwei-Kilo-Sack Kartoffla rauskomma. Den hot er dann samt de Eier durch die ganz Stadt traga müssa.

Tulpen in der Wüste

Kürzlich hatte die Stadt Rottweil die Gewerbetreibenden zu einer Infoveranstaltung über die Landesgartenschau, die 2028 in Rottweil stattfinden soll, in den Sonnensaal im Kapuziner eingeladen. Der Andrang war groß und die Stehtische waren nett dekoriert mit Tulpen in kleinen Gießkannen. Die Tulpen mühten sich redlich einigermaßen stramm zu stehen, es gelang jedoch den wenigsten, teilweise hingen die ermatteten Köpfle schon knapp über der Tischplatte. Bis zur Landesgartenschau hat es sich hoffentlich in Rottweil rumgesprochen: Blumen brauchen Wasser!

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Gabu Ilbrich war im Dezember ins Gemeindehaus Adolph Kolping eingeladen zum Adventskaffee fürs Wohnviertelapostolat. Gemütlich war’s und Pfarrer Weber hielt eine erbauliche Andacht. Man sang gerade andächtig „Macht hoch die Tür“ als plötzlich, mitten im Lied, Gabu von ihrem Stuhl aufsprang und eilends den Saal verließ. Konsterniert fragte sich Pfarrer Weber, was die gute Frau aus dem Saal getrieben habe. Aber kurz drauf sah er sie beruhigt wieder zurückkommen. „Entschuldigung,“ murmelte sie, „mir ist gerade siedendheiß eingefallen, dass daheim am Adventskranz womöglich noch die Kerzen brennen!“

Die Welt ist schlecht!!

 Die  Hilde aus der Burkardstraße musste übers Jahr helfen einen Haushalt aufzulösen. Da waren allerhand Väsle, Figürle und andere Sächele übrig, die niemand erben wollte. Kurzerhand packte sie alles in einen großen Wäschekorb und stellte selbigen in der Burkardstraße vors Haus. D‘ Leut nehmet doch älles mit! Am nächsten Morgen schaute sie in froher Erwartung raus, ob der Korb schon leer sei. Aber weit gefehlt, die Ladung war noch vollständig vorhanden, quasi unangetastet. Schnell malte sie ein großes Schild: Zu verschenken! Bei nächster Nachschau musste sie feststellen, dass sich wieder niemand für ihren edlen Nippes erwärmen konnte. Wahrscheinlich sieht man die schönen Sachen auch nicht richtig im Waschkorb, dachte sie bei sich und drapierte das Porzellan weithin sichtbar auf ein edles Tischle. Beim nächsten Blick aus dem Fenster traf sie beinahe der Schlag, da stand doch das ganze Gedöns auf dem Gehweg und ihr schönes Tischle war verschwunden!

Delegieren ist alles

Claudia B. Urkard aus der Durschstraße sah kürzlich verblüfft, dass sich das Hamsterrad im Käfig wie verrückt gedreht hat, der Hamster jedoch friedlich in der anderen Ecke des Käfigs saß und vergnügt Körner mümmelte. Sie trat näher ans Käfig, um das Phänomen zu untersuchen und traute ihren Augen nicht: im Hamsterrad rödelte wie besessen der Wellensittich, der schon kurz vor dem Herzkasper stand. Sport ist Mord, wird sich der Hamster gedacht haben, da lassen wir lieber mal Dümmere ran!

Diebe und Gauner

Nicosch Mid, der neie Vikar von da Seelsorgeeinheit 4, hot kaum sein Dienscht a’treta g’het in Rottweil, scho hot er müssa a Beerdigung halta. Und wie s‘ Leba so spielt, war au no so  richtigs Beerdigungswetter an dem Tag. Es hot g’regnet was hot rabkomma könna. Weil er im Pfarrbüro no was hot kopiera müssa, hot er den großa, schwarza  Beerdigungsregaschirm g’schwind vor da Tür ins Eck g’loahnet. Wo er wieder rauskomma isch, war da Schirm weg!G’stohla!!  Ha no, wird sich der arme Ma denkt han,wo hot’s mi au do naverschlaga, in welches Verbrechernescht!

Schlechtwetter-Lage

Sara G. Öhler war campen am Bodensee mit ihrem Sohn. Das Wetter ließ sehr zu wünschen übrig, aber man kann ja nicht den ganzen Tag im Wohnwagen rumsitzen. Also Regenkittel an und eine Runde um den Platz drehen. Als die beiden zurückkommen an den Wohnwagen ist das Türschloss irgendwie selbsttätig eingerastet und die Kiste hermetisch abgeriegelt. Alles Rütteln am Türgriff half nichts. Da entdeckte Sara plötzlich, dass das Fenster im Badabteil gekippt war. Und wer musste sich nun natürlich durch diesen Spalt zwängen, um von innen die Tür zu öffnen? Genau, der Sohnemann. Er tat sein Bestes, mühte sich verbissen, zwängte sich durch den Fensterspalt und als er sich innen wieder runter fallen ließ, traf er aus Versehen den Hebel von der Dusche. Ein mörderisches Geschrei hob an im Innern des Wohnwagens und die Mama hielt sich draußen den Bauch vor Lachen. Immerhin hatte das arme Kind ja noch die Regenjacke an!

In den Schuhen meiner Tochter

Ihre Hündin Kaya verschleppt ständig die familieneigenen Schuhe im ganzen Haus. Und heute hat’s der Kuli Ammerer wieder mal besonders pressiert, war doch heute der Willkommens-Gottesdienst vom neuen Vikar mit anschließendem Umtrunk. Und wer hat natürlich wieder wie wild Kuchen gebacken für die ganze Gemeinde und musste sich jetzt saumäßig beeilen? Die Kuli. Und zu allem Übel musste sie noch im ganzen Haus ihre Schuhe zusammensuchen. Beim Umtrunk nach dem Gottesdienst fiel ihr Blick angelegentlich auf ihre Füße und was musste sie da sehen? Zwei völlig unterschiedliche Schuhe! Immerhin waren beide blütenweiß!




Verklepferredaktion

Das Verklepferblättle der NRWZ erscheint immer rechtzeitig zur Fasnet, meist am Morgen des Schmotzigen Donnerstags. Es enthält lauter Quatsch- und Tratschgeschichten, die höchstens 10 Prozent Wahrheitsgehalt aufweisen, und auch das sicher nur aus Zufall. Das sollten Sie jedenfalls bei der Lektüre bedenken.



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